Auch beim 8. Workshop werden am Samstagnachmittag (11.02.2017, ab 14:00 Uhr) verschiedene Softwaretutorials angeboten. Eine Anmeldung zu einem der Tutorials ist nur in Verbindung mit der Anmeldung zum Workshop möglich. Bitte beachten Sie, dass die drei Tutorials gleichzeitig stattfinden, d.h. pro Person kann maximal ein Tutorial gebucht werden. Genauere Informationen zur Anmeldung zum Workshop und den Tutorials finden Sie hier.
Sollte das gewünschte Tutorial bereits ausgebucht sein, erhalten Sie nach Eingang der Anmeldung einen Platz auf einer Warteliste und werden benachrichtigt, sollten Sie noch einen der freien Plätze erhalten.
1. Jenseits von Excel – Tutorial zum Entwurf wissenschaftlicher Datenbanken
(max 15 Teilnehmer)
Dr. Michael Derntl, Dirk Seidensticker M.A. (eScience-Center, Eberhard Karls Universität Tübingen)
Für die Archäologie, wie auch für viele andere Geistes- und Kulturwissenschaften, stellt der Umgang mit strukturierten digitalen Daten mehr denn je eine unabdingbare Notwendigkeit dar. Oft werden erhobene Daten ad hoc in Tabellenwerkzeugen wie Excel erfasst oder es wird auf Microsoft Access zurückgegriffen, um undokumentierte Datenbanken nur mit implizitem, oft fehlerhaftem Datenmodell zu erstellen. Ein solcher – meist einer kurzfristigen Not, „schnell“ eine Datenbank zu benötigen – geschuldeter Ansatz führt irgendwann unweigerlich zu Problemen bei der effektiven Pflege und Nutzung der Daten.
Ziel dieses Tutorial ist es, Teilnehmenden ohne Vorkenntnisse der Informatik wesentliche Methoden und Werkzeuge für den Entwurf und die Umsetzung von Datenbanken näherzubringen. Dabei werden insbesondere das heute vorherrschende relationale Datenmodell und SQL-basierte Datenbanken im Vordergrund stehen.
2. Archäologische Netzwerkanalyse – Möglichkeiten und Grenzen
(max 15 Teilnehmer)
Aline Deicke (Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz)
Im Laufe der letzten Dekade sind Werkzeuge und Theorieperspektiven der Netzwerkforschung zunehmend in den Fokus der archäologischen Aufmerksamkeit vor allem im anglophonen Raum gerückt. Dabei wird sowohl auf Erkenntnisse der Soziologie als auch auf Methoden der mathematischen Graphentheorie Bezug genommen und ein breites Themenspektrum abgedeckt, das von Studien zu wikingerzeitlichem oder römischem Handel über räumliche Verbreitung ethnischer Gruppen bis hin zur Analyse von Gräberfeldern, typo-chronologischen Studien und vielem mehr reicht.
Ziel des Tutorials ist es, Teilnehmenden ohne große Vorerfahrung den Einstieg in das komplexe, interdisziplinäre Feld der Netzwerkanalyse zu erleichtern. Nach einer theoretischen Einleitung, in der grundlegende Theorien und Methoden der Netzwerkforschung vorgestellt werden, folgt ein praktischer Teil, in dem mit den Programmen Visone und Gephi exemplarische Analysen gemeinsam durchgeführt werden. Ein eigener Laptop wäre daher von Vorteil, ist aber nicht zwingend notwendig. Sofern Teilnehmer eigene Computer benutzen, sollten die neusten Versionen von Visone und Gephi sowie ein Tabellenkalkulationsprogramm wie Microsoft Excel oder Libre Office installiert sein.
3. Zonale Statistiken, räumliche Verteilung und prädiktive Modellierung im GIS
(max 15 Teilnehmer)
Michelle Pfeiffer, Hjalte Raun (Universität Heidelberg)
Zonale Statistiken, räumliche Verteilung und prädiktive Modellierung sind GIS-Methoden, die der Archäologie besonders in den Bereichen der Paläolandschaftsanalyse und des Fundstellenmanagements vielschichtige Auswertungsansätze ermöglichen. Dabei stellen diese Methoden allesamt digitale Mittel zur Analyse von Fundort- und Artefaktverteilungen dar, die eine verbesserte und damit verständlichere Darstellung von archäologischen Daten ermöglichen.
Die Zonale Statistik in der Umfeldanalyse beschäftigt sich mit der Analyse der lokalen Umgebung und definiert dabei Variablen, die weitergehend in der räumlichen Verteilung und der prädiktiven Modellierung zum Tragen kommen. Die räumliche Verteilung ermittelt Verhaltensmuster und prädiktive Modellierungen basiert auf dem Prinzip, dass menschliches Siedlungsverhalten nicht zufallsbedingt, sondern durch Umwelt und Sozialfaktoren bedingt ist. Ausgehend von dieser Annahme, bemüht sich die prädiktive Modellierung darum bisher unbekannte archäologische Fundplätze mit signifikanten Wahrscheinlichkeiten vorherzusagen.
Im Rahmen des Workshops „Zonale Statistiken, räumliche Verteilung und prädiktive Modellierung im GIS“ werden die Teilnehmer in die Grundlagen archäologischer Modellierung und Statistik eingeführt. Nach der Demonstration der theoretischen Grundlagen, sind die Teilnehmer dazu aufgefordert, die Theorie im praktischen Teil des Workshops unter Anleitung umzusetzen. Ziel des Workshops ist es die Teilnehmer mit den Grundlagen der räumlichen Statistik und der prädiktiven Modellierung vertraut zu machen und ein Verständnis dafür zu wecken, wann und wie diese Methoden anzuwenden sind.
Voraussetzung zur Teilnahme an diesem Workshop sind Grundkenntnisse in GIS. Eigene Computer werden nicht benötigt. Teilnehmer die ihren eigenen Computer benutzen möchten, sollten vorab die neuste Version von QGIS installieren. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen beschränkt.